Tigertreffen in Jena, 07.-09. Juni 2002

Obwohl ich den „kleinsten Anteil“ (eine KLR 650, TigerMike bezeichnete
sie in seinem Bericht als „Mopped“) an einem Tigertreffen habe, fühle ich
mich doch berufen, den Bericht von Mike nicht so alleine dastehen zu lassen!
Hier also meine subjektive (Rück-) Sicht auf die Katzenrallye in Jena!

 

Endlich, Freitag der 7.6.02, ein denkwürdiges Datum: Katzenrallye in Jena!

 

Von der Vorfreude förmlich aus dem Bett katapultiert, hab ich Hansi zum
Bäcker gescheucht, damit wir hastig ein Frühstück zu uns nehmen und endlich
aufbrechen können. Ich hatte schon ein ganzes Brötchen und zwei Kaffee inne
und musste ungeduldig zusehen, wie Benni und Hansi jeweils weitere drei
Brötchen vor sich hatten, meine Geduld drohte schon da zu zerreißen! Hastig
unter die Dusche, hastig eingepackt und immer wieder meine Frage: Wann fahren
wir denn? Hansi meinte, da er nicht mehr genau wüsste, wie lange wir letztes
Jahr gefahren wären,  dass so gegen 13.00 Uhr eine gute Zeit zum Losfahren
wäre (um wohl nicht zu früh oder spät da zu sein?) … Waaaaas? Noch 2
Stunden hier abhängen, wo doch Jena schon ganz laut ruft?

 

Wir hatten hier echt nettes Wetter, blauer Himmel von Schönwetterwolken
geschmückt…- ja, genau bis wir losfuhren (ICH wäre ja schon um 11.00 Uhr
losgefahren!)! Die ersten 20 km haben wir echt noch trocken hinter uns gebracht,
haben dann schon im Wolkenguss allererster Güte eine Dosenschlange umfahren um
auf die (? - weiß nicht wie die B heißt, Hansi übrigens auch nicht!) zu
kommen, da die erstbeste (und einzige) Brücke angepeilt und erst mal
Regenklütten übergestülpt (dass die vorher meckernden Dosenfahrer jetzt
freundlich lächelten, als sie uns überholten, versteht sich von selbst,
oder?).

 

Fahrt ist nicht weiter erwähnenswert - außer vielleicht, dass die
Umleitungen des letzten Jahres weg waren und wir eine ganz neue Strecke fuhren
und uns dabei fragten, ob wir wohl auf dem richtigen Weg sind - und vielleicht
auch noch, dass diesmal Benni als Sozius bei Hansi mit nach Jena fuhr. Er hatte
- na klar - wieder nicht so wirklich Bock drauf, weil er seinen PC nicht
mitnehmen durfte. Vielleicht auch, dass Benni die 250 km nach Jena schmerzlich
bewusst machten, was ihn bei 1.200 km nach Kroatien im Juli erwartet und seine
ganz spezielle Art dieses Bewusstsein seiner Umwelt mitzuteilen! Wir haben halt
in schönster Regelmäßigkeit die Regenklütten an- und ausgezogen, war
jedenfalls mies: Von innen und außen nass, mal vom Schwitzen, weil die Sonne
brüllte, mal halt vom Regen …, na, war nicht langweilig.

 

>Irgendwann kamen wir dann halt an
und standen vor der Bahnschranke (während es regnete!) (waren es 2 oder 3 Züge
oder 2 oder 3 Stunden?)... War ja klar, dass das Ding uns wieder davon trennte
zu sagen: Jena, wir sind da!<

 

Ich denke, diesen Satz
erwartete wohl jeder zu lesen, oder? War aber nicht! Alles was stimmt ist, dass
es regnete. Aber sonst: Die Schranke war auf! Ehrlich! Glaubt Ihr nicht?
*zweifingerhebundschwör* Nachdem diese Hürde also nicht genommen werden musste
kamen wir auf dem Campingplatz Rabeninsel an (ohne Stunden vor der Schranke
verbracht zu haben!). Geil!

 

Sven kam gleich angeeilt um uns zu begrüßen und einzuquartieren (wie
letztes Jahr wurde uns schnell klar, dass auch diesmal die Hütten für uns und
nicht für die Moppeds bestimmt waren) und gab den Hinweis, dass wir uns am
Bistro einfinden sollten. Es gab Mutzbraten (mmmh, lecker!). Die so geschaffene
Unterlage im Körperinnenbereich wurde daraufhin dann schon mal gut befeuchtet.
So kam es, dass wir in guter Stimmung und netter Runde, bei netten Gesprächen
und Wiedersehens- oder Kennenlernfreude im Bistro erst mal ein paar Stunden
versackt sind. Hierbei merkte der geneigte Betrachter auch schnell, dass Sven in
diesem Jahr einen Ersatz für Kai (der dieses Jahr nicht dabei war) gefunden
hatte: Stephan war schon einen Tag vorher angereist und schien nun – wenn auch
nicht an allem Schuld – so doch für den einen oder anderen Gang zu gebrauchen
zu sein (jeder Gang macht schlank …? ;-))

 

Wir machten mit Thorsten zusammen den Anfang, unsere Partyhütte (um die Sven
für uns gekämpft hatte!) in Beschlag zu nehmen. Hier wurde noch das eine oder
andere leckere dunkle Bier zu sich genommen, der Veranstalter begrüßte
offiziell seine Tigermeute – sehr zur Belustigung aller Anwesenden –, bis
dann – Sven hatte vor der Ausfahrt gewarnt – sich doch die ersten und
später logisch auch die letzten in ihre Nachtquartiere begaben. Worum sich bis
dato die Gespräche drehten? Bei Sven um´s Wetter, worum denn sonst?

 

Mühsam am Samstag Morgen aus dem Bett quälen entfiel, denn wir hatten noch
das leckere Frühstück vom letzten Jahr im – nein, nicht im Darm! –
Gedächtnis und somit zog es uns zügig dort hin (wobei: Mühsam war´s schon
aus dem Bett zu kommen. Das lag aber daran, dass ich von 3 Betten in der Hütte
leider das erwischte, wo ich auf dem Rücken liegend locker Kontakt mit meinem
Hinterteil zum Boden verspürte – nein, soooo schwer ist es nun auch wieder
nicht!). Nach dem guten und reichhaltigen Frühstück sammelten wir uns zur
Ausfahrt, auf die ich schon mit Spannung gewartet hatte, da Sven uns echt nette
Sachen ange(droht)kündigt hatte.

 

Ich glaube alle – außer denen, die sich komplett in Cordura kleiden –
haben vorsorglich ihre Regenklütten angezogen, denn es regnete zwar nicht,
dennoch war starke Feuchtigkeit unterwegs und es sah auch so aus, als wolle es
so bleiben oder eher schlimmer werden - kurz gesagt: Ich rechnete mit allem,
denn wenn Sven was von Hagel und Regen, von evtl. Schnee erzählt, muss ich dem
Einheimischen als kurzfristig Zugereiste doch glauben, oder? Ist Sven nicht ein
Typ, dem man ad hoc sein ganzes Vertrauen schenkt, dem man bedingungslos glaubt
und dem man sein Leben und sein Mopped in die Hand legt? ICH glaube schon!

 

Die Ausfahrt war wie versprochen klasse! Es ging zum Großteil über
befestigte Straßen (kann man das so sagen?), wie
letztes Jahr durch viele kleine Orte mit lustigen Namen und lustigem
Kopfsteinpflaster und freundlichen Bewohnern (oder gefror deren Lächeln just in
dem Moment, als unsere (Eure) Raubtiere vom Dorf Besitz ergriffen? - Wer
weiß...). Wem-auch-immer sei es gedankt, dass Sven, trotz seiner Bedenken vom
Vorabend, seine ursprünglich geplante Strecke als Vorreiter befuhr, denn es
ging immer mal wieder auf der Tour fern ab von dem was man (außer rund um Jena)
eine befestigte Straße nennen würde. Ich hatte meinen Spaß, viel wichtiger
ist: Mein „Mopped“ hatte seinen Spaß, denn
seit es in Vissel (Grüße an Dieter, den Mann mit dem Draht!) Waldboden
gerochen hat, habe ich bei waldreichen Touren immer Probleme, sie auf der
Straße zu halten (sie mag auch Wiesen und Schotter, nur Sand mag sie nicht!).
Das liegt vielleicht daran, dass ich ihr den Urinstinkt, den sie als
Geländemopped nun mal hat, noch nicht ganz austreiben konnte. Aber da muss sie
durch, alle Ziele kann ich schließlich nicht durch den Wald anfahren (wie seh´
ich da bloß immer aus?)!

 

Um die Mittagszeit kamen wir zu einer gemütlichen "Restauration".
Sven hatte vorher dafür gesorgt, dass auch alle ein Plätzchen dort finden (ah,
endlich sitzen!). Es gab echt gute Sachen, aber hab ich schon von dem leckeren
und reichhaltigen Frühstück auf der Rabeninsel erzählt …? Ehrlich und
subjektiv muss ich aber auch sagen, dass ich schon mächtig staunen musste als
ich hörte, dass Benni´s Portion Pommes 5,– Eumels gekostet hatte! Deshalb,
einzig zu erwähnendes Minus in diesem Bericht: Das Restaurant, welches zwar
meine Kragenweite hatte, nicht aber zu der Enge meines Geldbeutels passte (weil
Pubertierende eh schon mehr essen, als dem Geldbeutel der geplagten Eltern
zuzumuten ist - von Hansi´s Appetit will ich hier gar nichts gesagt haben... -
ich hab´s übrigens echt schwer. Soll ich mal erzählen, wie viele Stunden ich
in der Küche… - schluchz).

 

Mehr oder weniger gestärkt ging es dann weiter. Manche verzichteten von hier
aus auf die Regenklütten - und gut war´s, denn es regnete tatsächlich nicht
mehr an diesem Tag (oder war es anders? Altersheimer, you know?). Olli
verzichtete nicht nur auf die Überkleidung, sondern - notgedrungen - auch auf
die Weiterfahrt der Tour. Er hatte bis hierher die Erfahrung gemacht, dass man
Bremsen zwar nicht zwingend haben muss, aber doch ab und zu mal gebrauchen kann.
Er fuhr direkt zum Campingplatz zurück, um dort auf neue Bremsbeläge zu
warten.

 

Über mittlerweile fast trockene Straßen ging es dann auch zügiger weiter.
Wir fuhren irgendwann auf den Jenaer Flugplatz,
nahmen dort auf der Aussichtsterrasse einen Absacker in Form von Kaffee, Tee
oder heißer Schokolade (hier Pech gehabt, denn es war nur heißes Wasser in
Braun!). Einige unterhielten sich, einige kauten Kuchen (man muss ja sein
Gewicht halten!) und zumindest einen sah ich schlafend (ich frage mich, ob B...s
immer so geschafft oder so gelangweilt ist, dass er fast jede Gelegenheit zu
einem Nickerchen nutzt. Es kann aber auch sein, dass er die Mär vom
Schönheitsschlaf gehört hat, das hilft aber bei ihm nicht mehr – die
Auslegung überlasse ich jeweils dem Auge des Betrachters!  ;-)

 

Da wir schon in Jena auf dem Flugplatz waren war klar: Zur Rabeninsel ist es
nicht mehr weit<font color="#FF0000">**</font>. Zu diesem Zeitpunkt konnte ich
für mich sagen: Sven hat mir eine schöne, abwechslungsreiche und stressfreie
(zuweilen etwas zu langsame, zu gemäßigte, gell Dirk?) Ausfahrt beschert und
ich denke, allen anderen ging es genau so (wobei meine Gedanken unterwegs,
jenseits von Asphalt, oft bei Stephan waren und ich mir gewünscht hätte, das
Gemurmel in seinem Helm<font color="#FF0000">**</font> live in den meinigen
übertragen zu bekommen, wäre bestimmt amüsant gewesen ;-)).

 

Alle kamen wohlbehalten und zufrieden (stimmt doch, oder?) wieder auf dem
Campingplatz an, die Tiger (und das Mopped!) wurden abgestellt und es bildeten
sich hier und da Grüppchen um einzelne Motorräder. Die Gespräche dürften
wohl klar sein! Bei der Gelegenheit bekamen wir auch Olli´s alte Bremsbeläge
(naja - die übrig gebliebenen Rückenplatten...) zu sehen. „Sowas“ sieht
man ja sonst nicht alle Tage! Die Schwätzchen wurden weniger und man ging nach
und nach zu dem gemütlichen Teil und somit zu dem 2. Highlight (ein Highlight
ist ein Highlight, oder? - Egal - erwähnte ich schon, dass ich mal blond war?)
des Tages über. Grillen war angesagt und lecker schwarzes Bier! Sven wurde
diesmal nicht von Kai unterstützt und Stephan hatte Dienstschluss (nicht
lange), so dass dieses Jahr beim Grill alle Hand anlegten. Sven hatte wieder so
reichlich in Auswahl und Menge für uns gesorgt, dass sich keiner Sorgen machen
musste entweder nicht nach seinem Geschmack oder überhaupt satt zu werden, er
hatte auch wieder Forellen gefangen, die wieder echt lecker waren. Wie auch
schon nach der Ausfahrt bemerkte ich für mich selbst: Echt geil hier, alles mit
Wohlfühlaroma (ging doch allen so, oder?)! (Übrigens: Landygrüße an Andi!)

 

Als ich wieder einmal auf dem Weg war
das schwarze Bier auf Umwegen zu entsorgen, hörte ich aus den Duschen der
Männer Gelächter und ungefähr folgende Wortfetzen: „Ja, spül ihn ab …“,
„Ist das glitschig …“ und „Zeig mal …“.

 

Klar ("Neugier, Dein Name ist
Weib") musste ich erst mal um die Ecke gucken! Stephan und Bernd! In
Action! Die beiden hatten die unliebsame Aufgabe übernommen unser aller
Geschirr zu spülen! Erstens muss ich sagen, dass sie das echt gut hingekriegt
haben, und zweitens bin ich froh, dass Tatjana und ich nicht aus unserer
genetischen Beschaffenheit heraus in die Pflicht genommen wurden, das Spülen zu
übernehmen. Ich zumindest hatte sowas befürchtet. Es kommt einem ja doch als
Frau einiges zu Ohren (zumindest wenn man keine Tiger fährt, aber mit auch,
oder Tatjana?!. Grüße an Sven und die anderen Lästermäuler ;-). Zumindest
haben die Frauen bei der Ausfahrt die Kurve gekriegt (gell, Thorsten ;-) )

 

Um noch mal auf den Schönheitsschlaf zu kommen …, ich war dann auch früh
verschwunden, somit kann ich zu dem weiteren Verlauf des Abends nicht mehr viel
berichten!

 

Apropos berichten: Schon viel zu lang (Frauens!), deshalb fasse ich mich
jetzt mal kürzer! Meine erste Wahrnehmung am nächsten Morgen war, als ich aus
der Hütte kam, Sonnenschein! Tja Sven, Minuspunkte, Du hattest Regen und Hagel
und im Glücksfall Schnee angekündigt. Tut mir leid mein Lieber, aber da war
ich ja echt enttäuscht! Danach kam die Erkenntnis, dass es gleich Kaffee und
wieder ein perfekt gutes Frühstück gibt und somit die Vorfreude darauf. Es kam
noch etwas: Das Wissen, diesen gastlichen Ort mit diesem hervorragenden
Gastgeber, diese netten Menschen und diese hier in Vielzahl vertretenen schönen
Motorräder hinter sich zu lassen und Abschied zu nehmen! Dieser schmerzliche
Moment übermannt (-fraut) mich nun, und es fällt mir schwer tränenschweren
Blickes die Tasten auf der Tastatur zu finden … (Tut mir leid, muss mal
schnäuzen!) Was mich einzig davon abhält, nicht in eine schwere Depression zu
verfallen, ist: Katzenrallye in Jena 2003, ich bin dabei!

 

Hey Sven, gut …, nein super war´s! Ich hoffe, ich werde Dir nächstes Jahr
kein Dorn mehr im Auge sein und kann Deinen elitären Ansprüchen dann Rechnung
tragen ;-) !

 

Bis dahin! Vielen Dank für ein Klasse-Wochenende!

 

Grütze an alle!

(An Sven, Christoph, Boris, Falko, Thorsten, Stephan, Andi,
Olli, Guido, Kali, Marko und Dirk, die ich wiedergesehen habe! An Tatjana,
Jens, Mike, Jens, Bernd und Timo, die ich kennen gelernt habe! An die, die ich
bestimmt vergessen habe, verzeiht mir! Und an Uwe, Björn, Stefan, Huey, Uli
und Gonzo, die leider nicht dabei waren sowie an Ingo, der
lieber zu einer Taufe fahren musste!)

Reihenfolge ohne Wertung!

 

Sanne

Nachträge von Petsi: (unsortiert)

 

Die befestigte Straßen waren zwar vereinzelt recht hoppelig, aber wenigstens befestigt. Dann gab es da noch einen erwähnenswerten befestigten Feldweg, befestigte Waldwege, befestigte Schotterpisten, befestigte Baustellen-Sand-Strecken,.... - Womit erwiesen wäre, dass ALLES relativ ist, auch der Begriff "befestigt"...

 

Die Strecke zum und vom Flugplatz war schon das höchste der Gefühle für mich. Hier und da rutschte mir das Vorderrad ein paar Zentimeter zur Seite. Das lag an dem schmierigen Sand der Behelfsstrecke. Schlimmer konnte es ja jetzt nicht mehr werden - dachte ich. Das änderte sich sehr rapide, als wir die letzten paar Meter zum Campingplatz fuhren: Richtig matschig, richtig schmierig und meine Hosen richtig voll. Ich habe immer verzweifelt versucht, nicht zu langsam zu werden und die Tiger auf der Piste zu halten.

 

Sanne muss hellseherische Fähigkeiten haben, denn ich HABE wirklich auf der Sand- und der Matschpiste
unter meinem Helm gemurmelt, geredet, geschimpft, geflucht - je nach Situation. Dirk, der einen großen Teil der Ausfahrt hinter mir als Abfangjäger gefahren ist, hatte hoffentlich seinen Spaß bei meinen Eiertänzen... :-)

 

Im Endeffekt ist aber alles bei jedem weitestgehend glatt gegangen, es gab keine Sach- oder Personenschäden und
alle hatten ihren Spaß bei der Ausfahrt und dem Rest des Treffens.

 

Einige
andere werden wahrscheinlich auch nicht mehr viel von dem Abend berichten
können... ;-)

 

Petsi