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Triumph-Treffen 2000 in Rendsburg vom 1.-4.6.2000

Am Freitag Morgen zu einer unsozialen Uhrzeit von 5 Uhr kam Marco bei mir vorbei um mit mir die locker-flockige Strecke von 730 km zum MOF-Treffen in Rendsburg zu machen. Zum Glück war in Hannover die expo, denn sonst wären wir ja staufrei durch den Autobahn-Dschungel gekommen. Dank dieser Verkehrsbremse und einiger längerer "mir tut der Hintern weh"-Pausen brauchten wir etwa 9 Stunden für die Fahrerei. 

Das Wetter hatte sich im Laufe der Fahrt zu einer recht kühlen und trüben Suppe gewandelt. Wir hatten schon die Befürchtung gehabt, dass Rendsburg ziemlich weit nördlich liegt....  Dafür wurden wir in Rendsburg von einem gähnend leeren Platz empfangen. Der einzige Vorteil daran war, dass wir unseren Zeltplatz völlig frei aussuchen konnten. Also bauten wir etwas weiter weg vom Bierwagen, denn man kann ja nie wissen, was so alles passiert... 

Unser Zelt stand, wir hatten uns unserer Lederklamotten entledigt, waren in ein paar luftigere Hosen gestiegen und kontrollierten gerade das korrekte Funktionieren der Bierzapfanlage, als die ersten Leute anrollten. Wir wurden erst mal großzügig übersehen, da wir inkognito wohl nicht zu den zwei auf der Wiese stehenden Motorrädern zuzuordnen waren. Wie dem auch sei, der Platz füllte sich.

Der Abend war ausgefüllt von Unterhaltungen und Fachsimpeleien der kleinen und großen Art. Zumindest dürfte niemand Langeweile gehabt haben. Die Meisten kannten sich gegenseitig, wenn auch nicht persönlich, aber zumindest vom Namen oder vom Sehen her. Und Themen gab es ja wohl wirklich genug.  Der Bierwagen wurde auch ausprobiert, denn er bot ein regenfreies Plätzchen.

Am  Freitag  Morgen war das Wetter immer noch recht frisch um die Nase, aber es fühlte sich schon besser an als am Vorabend, denn wir waren ja ausgeruht und der Regen ließ sich nicht blicken. Michael Sobisch, der das Treffen organisiert hatte, hatte extra Pille mit seiner Gummikuh von seiner Insel bemüht, damit er eine Fahrt rund um Rendsburg und dann hin zur Nordseeküste mit uns unternehmen konnte. Nachdem wir also ausgiebig gefrühstückt hatten fuhren wir brav hinter unserem Anführer her. Er kannte sich auch recht gut in der Gegend aus. Wenn man sonst wirklich Probleme hat eine kurvige Straße in der Gegend zu finden - Pille hat sie gefunden! Einige Stunden waren wir unterwegs, haben an der Küste einen parkverbotenen Wendehammer als Motorradparkplatz entweiht, einen Fischladen bereichert und auch ein paar Kilometer an dem Tag zurückgelegt.

Wieder auf der heimischen Wiese angekommen wartete schon eine Liveband auf ihre Opfer. Sie gaben ihr Bestes - denke ich zumindest - aber das war nicht besonders viel. Einziger Trost war, dass sie das selber einsahen und unsere Reaktionen mit Humor nahmen. (Wir haben niemanden verhauen oder so - höchstens mitgesungen...). Wahrscheinlich war die Band auch das erste Mal vor der "Öffentlichkeit", denn sie hatten auch nicht viele Lieder auf Lager (aber diese drei dafür je dreimal). Und wieder ging ein schöner Tag zu ende, der Bierwagen hatte noch wesentlich mehr zu tun als am Vorabend - aber dran hatte die Band keine Schuld...

Das Wecken am Samstag war wieder mal viel zu früh, aber es half nichts. Wer mit nach Sylt wollte, der musste sich so früh aus dem Nest schälen. Die Zeitplanung war recht straff. Der Tag wurde zu einer ziemlichen Hatz, denn die Fahrt nach Romo in Dänemark ging auf Zeit, weil ja die Fähre nicht auf uns warten würde. In Dänemark gibt es keine Kurven, Richtungswechsel gibt es nur gelegentlich in Form von Kreisverkehr (gell, Herr Jürgen Theiner :-) ).  Die Fährfahrt bot etwas Erholung, denn die Motorräder waren sicher im Bauch des Schiffes untergebracht und die meisten von uns gingen auf das offene Deck um Sonne zu tanken und die Fahrt zu genießen. Auf Sylt machten wir eine kurze Mittagspause um etwas Stärkendes zu uns zu nehmen. Danach hetzten wir über die Insel, um die kurze Zeit irgendwie zu nutzen. Leider blieben alle Eindrücke einschließlich denen der Steilküste dabei auf der Strecke :-(  (und dabei war es sooo anstrengend bei dieser Hitze durch die Dünen zu stapfen!)  Jedenfalls mussten wir die Fahrt nach etwa der halben Strecke abbrechen, weil wir wieder zur Fähre mussten. Die Fährfahrt hatte wieder etwas Entspannendes. Wieder festen Boden unter den Füßen konnten wir etwas langsamer machen, denn wir hatten keine festen Termine mehr. Auf der Rückfahrt kehrten wir in Husum noch in einem Café ein, ließen uns erst als "Rockers" bezeichnen und staunten über einen streitsüchtigen Husumer, der aber von Reinhard Friedrichs in seine Grenzen gewiesen wurde. Der letzte Abend wurde recht ausgiebig genossen und gefeiert. Alle nutzten die letzten verbleibenden Stunden damit, das ganze verlängerte Wochenende noch mal Revue passieren zu lassen. Die Stimmung war wirklich super.

Der letzte Morgen brach an, den meisten von uns graute es beim Gedanken an die lange Heimfahrt. Aber die Stimmung war gut, wenn auch das Wetter eine recht hohe Luftfeuchtigkeit auf uns tropfen ließ. Nach dem Frühstück bauten wir die Zelte ab und verstauten alles Gepäck wieder auf den Motorrädern. Nach und nach verabschiedeten sich die Leute, bis irgendwann wieder Ruhe auf dem Platz herrschte. Auch Marco und ich machten uns wieder auf den Heimweg, der dank "mir tut der Hintern weh"- und "ich hab keinen Bock mehr"-Pausen und einem Stau nach dem anderen bis auf 12 Stunden ausgedehnt wurde. 

Jedenfalls fiel mir ein Felsbrocken vom Herz als Thomas sagte, dass er wahrscheinlich das nächste Treffen wieder in Bamberg veranstalten wollte - das sind nämlich nur 300 km :-)

Zur Belohnung fürs brave Lesen gibt´s jetzt noch eine hübsche Bildershow. Die Bilder sind mit freundlicher Genehmigung von Michael Knauer aus dem t5net geklaut.

 

Petsi